Heimatlied

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Von steiler Höhe schaut die Burg gar stolz hinab ins Tal
Und zwischen grünen Wiesen durch, da strömt die Sinn zur Saal.
Die Türme stehn so stark und fest, aus Quaderstein gefügt,
Und braust der Sturm aus Nord und West, sie wanken sicher nicht.

Und willst du uns're Heimat sehn in ihrer ganzen Pracht,
So mußt du zur Kapelle geh'n, zu Gottes Ehr gemacht.
Da ist's so frei, da ist's so schön, da betest du so fromm -
Es grüßet dich von Bergeshöh'n ein grüner Waldesdom.

So mancher Bruder wohlbekannt zog über's weite Meer,
Spricht fremde Sprach im fremden Land und kehrt zurück nicht mehr,
Doch sicher in der Fremde dort, das Herz oft heimlich spricht:
Ist's schön auch an dem fremden Ort, die Heimat ist es nicht!

Wir sind nicht reich, wir sind nicht arm, doch froh ist unser Herz,
Es fühlt in uns'rer Brust so warm die Freude und den Schmerz.
Ein frischer, freier, froher Mut ist besser als viel Geld,
Ein fröhlich, heit'res, g'sundes Blut, das Beste auf der Welt.

Und schließ ich einst die Augen zu als müder Wandersmann,
So bettet mich zur letzten Ruh', die Arbeit ist getan.
Dann läuten mir die Glocken all', tragt mich zum Friedhof hin:
Es lebe hoch viel tausendmal mein Rieneck an der Sinn!